Dopamin-Erschöpfung
- Ricarda Hoffmann

- 5. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Okt.
"Dopamin-Erschöpfung" ist keine offizielle medizinische Diagnose, sondern beschreibt einen Zustand, bei dem ein Dopaminmangel zu Symptomen wie Antriebslosigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und Niedergeschlagenheit führt. Ausgelöst wird eine solche Erschöpfung oft durch dauerhaften Stress, Schlafmangel oder auch durch eine Unterversorgung von wichtigen Nährstoffen. Bestimmte Erkrankungen oder der Konsum von Drogen wie Heroin können die Zellen schädigen, die Dopamin produzieren. Ein Dopaminmangel kann im Zusammenhang mit Krankheiten wie Depression, ADHS oder Parkinson stehen. Besonders häufig gerät der Dopaminhaushalt aus der Bahn, wenn digitale Medien extrem genutzt werden und das Hirn durch die ständige Reizüberflutung immer weniger aus das körpereigene Dopamin reagiert.
Gut zu wissen
Für die Produktion von Dopamin benötigt der Körper die Aminosäure Tyrosin. Eine unzureichende Ernährung kann zu einem Mangel an Tyrosin und damit zu einem Dopaminmangel führen. . Tyrosin ist reichlich in proteinreichen Lebensmitteln wie Käse, Fleisch, Fisch und Milchprodukten enthalten. Der Körper kann Tyrosin aus der essenziellen Aminosäure Phenylalanin selbst synthetisieren und benötigt es daher nicht zwingend über die Nahrung aufzunehmen, weshalb es als nicht-essenziell gilt. Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen enthalten Phenylalanin.
Was macht Dopamin denn überhaupt?
Dopamin sorgt für eine positive Stimmung, Motivation, Antrieb und Lust. Leistungsfähigkeit und sogar hedonistische Aktivitäten hängen eng mit der Wirkung des Botenstoffs zusammen. Darüber hinaus steuert Dopamin Impulse in den Nerven und ist mitverantwortlich für die körperliche Bewegung.
Die Ausschüttung des oft benannten Glückshormons erfolgt im "Belohnungszentrum" des Gehirns. Gutes Essen, Sport oder Sex uvm können Auslöser sein, die das gute Gefühl hervorrufen und den Wunsch nach einer Wiederholung wecken. Dopamin ist sozusagen das körpereigene Aufputschmittel.
Dopamin und Sucht
Suchtverhalten triggert das Belohnungssystem des Gehirns sehr viel stärker als natürliche Belohnungen. Durch die übermäßige Dopaminausschüttung stumpft das Belohnungssystem im Gehirn ab und es sind immer stärkere und häufigere Reize nötig, um die erwünschten Glücksgefühle auszulösen.
Wenn der Konsum des Suchtobjekts (Drogen, Sex, Gambling etc.) eingestellt wird, sinkt der Dopaminspiegel stark ab und Antriebslosigkeit oder gar Depressionen und ein starkes Verlangen nach dem Suchtmittel tritt ein. Daher werden so viele Menschen wieder rückfällig.

Wie zeigt sich eine Dopamin-Erschöpfung?
Wenn du dich längere Zeit lustlos oder unmotiviert fühlst oder kaum noch Freude empfindest, kann dies bereits ein erster Hinweis auf eine Dopamin-Erschöpfung sein.
Dauerhafte Müdigkeit und Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und eine eher depressive Stimmung* weisen auf einen Mangel des Botenstoffes hin. Auch der Umgang mit Herausforderungen wird immer schwieriger. Betroffene sind oft gereizt und reagieren schnell über.
Bei einem Dopaminmangel im Rahmen der Parkinson-Krankheit können auch Zittern (Tremor) und Bewegungsstörungen auftreten.
*Eine temporär depressive Stimmung ist nicht mit einer Depression gleichzusetzen. Jedoch entstehen die meisten Depressionen durch ein Ungleichgewicht wichtiger Botenstoffe wie Serotonin und Dopamin. Ob eine Depression vorliegt, kann nur ein Arzt diagnostizieren.
Was man tun kann
Um den Dopaminhaushalt zu stabilisieren und einer Erschöpfung entgegenzuwirken, führe einen Digital Detox durch und halte auch danach deine Screenzeit sehr reduziert. Insgesamt ist es hilfreich, all die vielen Reize unseres modernen Lebens zu verringern. Auszeiten in Stille, Meditation, Mentaltrainings, Zeit in der Natur u.ä. helfen enorm, das Gehirn zur Ruhe zu bringen.
Ausreichend Schlaf fördert die Stabilisierung des Dopaminhaushalts und eine gesunde Ernährung mit ausreichend Tyrosin sind ebenfalls sehr nützlich.
Wichtig:
Dieser Artikel dient nur informativen Zwecken und kann nicht zur Selbstdiagnose herangezogen werden. Medizinische Beratung oder Behandlung kann und wird durch diesen Artikel nicht ersetzt. Suche immer einen Arzt auf, um die Ursachen deiner Symptome abzuklären und eine entsprechende Behandlung einzuleiten. Verzögere ärztliche Behandlungen nicht, bloß, weil du etwas auf dieser Website gelesen hast.



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